KMVA-Geber


Hier beschreibe ich die Elektronik des sogenannten KMVA-Gebers.
Das Ziel ist einfach etwas Wissen zu vermitteln, damit möglichst jeder sowas reparieren kann.
Denn diese Teile werden nicht mehr hergestellt.
Es handelt sich technisch gesehen um einen Kraftstoffdurchflussmengensensor. Aber das kann ja keiner aussprechen.
Erstmal zum Gesamtprinzip: Ein Schaufelrad wird durch den Kraftstoffdurchfluss angetrieben und unterbricht dabei in Abhängigkeit von der Durchflussmenge mehr oder weniger häufig ein Infrarot-Lichtbündel. Ein Empfänger registriert die Hell-/Dunkelphasen. Die nachfolgende Elektronik generiert daraus jeweils Impulse, bei denen jeder einzelne unabhängig von deren Häufigkeit eine konstante Energiemenge in einen Speicherkondensator lädt, dessen Spannung dadurch mehr oder weniger ansteigt. Diese Spannung wird am Ende zur Anzeige gebracht.
Ein anderes Verfahren wäre zum Zeitpunkt der Entwicklung nicht mit vertretbarem Aufwand möglich gewesen.

Das ist die Schaltung:

Der genannte Speicherkondensator ist Bestandteil der Anzeigeeinheit.

Beschreibung:
T1 ist der Empfänger. T2 und T3 arbeiten digital, sie sind jeweils nur ein- oder ausgeschaltet. Deshalb gibt es R3. Er bewirkt eine Rückkopplung und sorgt damit für die Schalthysterese. Denn es geht ja um ein Lichtbündel, von dem (wenn auch nur für kurze Zeit) nur ein Teil auf dem Empfänger trifft.
C1 wird bei jedem Impuls vollständig umgeladen. Dabei fließt der Ladestrom abwechselnd durch D1 oder durch R7 und T4, der nur während der Zeit des Stromflusses leitend ist und ansonsten sperrt.
Der Impulsverlauf an einigen Schaltungspunkten:
Wird die grüne Leitung aufgetrennt, dann lässt sich das Signal darstellen:
Um an die Elektronik zu gelangen, wird die Gummikappe entfernt:
Nach dem Entfernen der Schraube kann die Platine herausgenommen werden.
Sie hängt dann lediglich noch an den beiden Leitungen, die durch das Gehäuse zur Infrarot-LED führen.
Die Bestückungsseite:
Die Nummerierung der Bauteile entspricht dem Schaltplan oben.

R6 ist offensichtlich handverlesen, mit ihm werden die Bauteiltoleranzen kompensiert. Er befindet sich im Gegensatz zu den anderen Bauteilen nicht auf der Bestückungsseite.

(Ein Bestückungsdruck auf der Platine war damals ein relativ großer Aufwand und wurde deshalb bei solchen Dingen gerne eingespart)

Auf der anderen Seite hinter dem Kunststoffdeckel befindet sich die Kraftstoffkammer mit dem Schaufelrad. Dazu gibt es gute Beschreibungen, die ich hier nicht wiederhole.
Außerdem ist da noch die Infrarot-LED. Es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass es dabei verschiedene Varianten gab. Ich habe die VQ110C vorgefunden. Sie hat ein zylindrisches Gehäuse mit einem Durchmesser von 4 mm. Dafür gibt es kein Äquivalent. Das 'C' in der Benennung ist die Selektionsgruppe mit der höchsten Lichtausbeute. Wenn sie in Ordnung ist, kann man an ihr eine Spannung von mehr als 1 Volt und bis zu 1,3 Volt messen.
Die beiden Leitungen, die von der Elektronikplatine kommen sind direkt mit den Anschlüssen der LED verbunden.
Deshalb kommt es schon mal vor, dass sich eine der Lötverbindungen im Laufe der Zeit durch Vibration trennt.
Zur Fehlersuche:
Der Geber wird durch die Anzeigeeinheit mit einer Spannung von ca. 5 Volt versorgt. Diese muss in dieser Höhe vorhanden sein.
Handykameras und auch Digiknipsen können Infrarot sehen. Dazu muss natürlich gerade eine Öffnung des Schaufelrades im Lichkanal sein.
Wenn die LED aus ihrer Bohrung gezogen werden muss, dann darf man sie dabei nicht verkanten.
Die meisten modernen LED-Taschenlampen arbeiten mit PWM. Wird der Empfänger damit angeleuchtet, dann muss die Elektronik wie im normalen Betrieb funktionieren.



Viel Erfolg!