Der Umbau des EBZA-Steuergerätes


Der Schaltplan:

Beschreibung

Der B462 ist ein Hall-IC, der durch ein Magnetfeld geschaltet wird. Er hat eine Hysterese und liefert dadurch eindeutige Pegel. Dieses Signal wird einem zweistufigen Schaltverstärker zugeführt, der in einem Hybridschatkreis untergebracht ist. Es entstehen gegenphasige Signale, die an die beiden Endstufen gelangen.
Die DDR hatte keine SMD-Dioden. Um die Transistoren T2 und T4 vor gefährlichen Spannungen zu schützen, hat man deshalb die B-C-Strecke von Transistoren T1 und T3 benutzt. Die Widerstände R3, R4, R7, R8, R10 und R11 bewirken das sichere Sperren der jeweiligen Transistoren (z.B. ist R4 nicht direkt im Strompfad von T2).
Die beiden Z-Dioden D2 und D6 sind scheinbar parallel geschaltet, befinden sich aber an unterschiedlichen Orten im Fahrzeug. Offensichtlich wollte man damit vermeiden, dass gefährliche Hochspannungsimpulse, die von den Zündspulen ausgehen, in die Schaltung eindringen.
Wenn durch einen Defekt die schwarze Leitung des Geberkabels mit Fahrzeugmasse verbunden ist, wird R1 überlastet und brennt durch. Dann muss der Hybrid-IC ersetzt werden.

Der Nachbau des Hybriden

Rechts die Trassierung:

R1 könnte aus dreimal 470 Ohm gebildet werden.



und das fertige Platinchen:

(muss noch gewaschen und vergossen werden)


Umbau der Endstufen

Beim Betrachten der Platine fällt eine deutliche Verfärbung im Bereich der Drahtwiderstände auf.
Und wenn einer der beiden SU169 durchlegiert ist, liegt die Ursache meistens an einem defekten Drahtwiderstand. Es empfiehlt sich der Austausch aller vier Stück.
Ich habe dafür eine glasierte Version benutzt, die mit 7 Watt angegeben ist. Entscheidend ist allerdings die Baugröße, denn die Wärme wird ja über die Oberfläche abgegeben. Diese ist hier um 44% größer. Zudem habe ich den ungünstigsten Toleranzwert von +20%, also anstatt 47 Ohm nun 56 Ohm genommen. Die Temperaturmessung ergab nach längerer Dauerbelastung immernoch eine Erwärmung um 130 K.
Als zweite Maßnahme habe ich die Transistoren SU169 durch BUX48A ersetzt.

Messergebnisse

Zündspule
3,4 Ohm
3,4 Ohm
3,4 Ohm
2,5 Ohm
Spannung
12 Volt
12 Volt
12 Volt
12...15 Volt
Drahtwiderstände
2x47 Ohm
2x56 Ohm
2x56 Ohm
2x56 Ohm
Transistor
SU169
SU169
BUX48A
BUX48A
T7
0,6 Volt
0,7 Volt
0,2 Volt
0,34 Volt
T8
0,7 Volt
0,8 Volt
0,2 Volt
0,33 Volt
Jeweils statisch, einzeln, kurzzeitig gemessen
Damit kann man doch zufrieden sein!

Zur praktischen Ausführung

Es ist ein relativ kräftiger Lötkolben erforderlich. Denn die Kupferauflage ist bei diesem Cevausit nicht so fest verbunden, wie man das von aktuellem Material kennt. Deshalb muss der Lötvorgang so kurz wie möglich gehalten werden.

Die gesamte Platine wurde offensichtlich in einen verdünnten Klarlack getaucht. Dieser schadet dem Lötvorgang nicht. Allerdings lassen sich die Transistoren nur schwer entfernen. Für die Schrauben ist deshalb gut passendes Werkzeug erforderlich. Um die Transistoren herum ist die Hohlkehle, die der Lack gebildet hat, mit einer scharfen Klinge vorsichtig zu durchtrennen. Das Lot an den Anschlüssen B und E ist mit Entlötlitze oder Pumpe vollständig zu entfernen.
Die Anschlüsse der neuen Transistoren sind vor dem Einbau zu verzinnen.

Da der Lack teilweise unter die Transistoren gekrochen ist, muss nach dem Festschrauben die Verbindung zu den Leiterbahnen geprüft werden.