Eine thermische Abisolierzange
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Es gibt Leitungen, bei denen die einzelnen Litzendrähte aufgrund ihres geringen Querschnitts eine wesentlich geringere Festigkeit haben, als deren Isolation. Deshalb besteht beim mechanischen Abisolieren die Gefahr, dass einzelne Drähte mit abgerissen werden (dritte von unten).
Die Lösung ist eine thermische Abisoliervorrichtung (untere zwei Leitungen). -
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Die Konstruktion ist nicht neu, aber irgendwie in Vergessenheit geraten.
Die eigentliche Funktion erfüllen zwei Stücken Heizdraht, die man am besten aus einem defekten Gerät entnimmt.
Bei mir mussten es jeweils 35 mm sein.
An den beiden Drahtenden werden jeweils 0,5-er Aderendhülsen befestigt. Diese werden dann um 90° abgewinkelt und am Ende wird das Stück zum "V" geformt.-
Für die beiden Schenkel der Zange eignet sich Cevausit bzw. FR4. Das ist elastisch genug und hitzebeständiger als z.B. PVC.
Bei mir sind die Streifen 100 mm * 16 mm groß. Diese wurden an beiden Seiten zu jeweils 40% mit Klebeband abgedeckt und die Mitte freigeäzt. Vorn werden Buchsen von einer kleinen Lüsterklemme mit ihren eigenen Schrauben befestigt.
Das hintere Distanzstück hat bei mir eine Länge von 27 mm.
Eine Reihenschaltung beider Heizdrähte ist ungeeignet. Denn diese berühren sich in der Mitte.
Man muss es deshalb als Parallelschaltung zweier identischer Spannungsteiler realisieren.
Für die Stromversorgung habe ich einen M55-Trafo benutzt, den ich irgendwo mal ausgeschlachtet hatte.
Weil Kupferlackdrähte zu je 50 g angeboten werden, waren das bei 1,5 mm Duchmesser drei Meter. Damit ist der Wickelraum gut ausgenutzt, aber es hätten auch zwei Meter genügt. Zur Korrektur musste primärseitig eine Parallelschaltung von Diode und Widerstand herhalten.
Bei mir ist das 1N4007 und 3,9 kOhm / 5 W.
Ein sichtbares Glühen der Heizdrähte darf nicht erkennbar sein.-